Woche 009 und 010 – Chiang Mai, Pai, Pattaya, Koh Chang

Holla die Waldfee.

Nach nun zwei Wochen, statt wie gewohnt einer melde ich mich zurück. Applaus. Danke. 

Ich muss mich kurz sortieren. Beginnen wir mit Pai. Pai ist ein anscheinend sehr populäres, kleinen Dörfer im Norden von Thailand, circa 3 Stunden mit dem Bus von Chiang Mai entfernt. Absolut kein Geheimtipp, da ich selten so viele Touristen gesehen habe, außer vielleicht in Bangkok? Alles in allem muss ich sagen, dass die Mentalität der Thailand-Touristen eine ganz andere ist als beispielsweise die der Vietnam-Touristen. Es ist mehr auf Party und Drogen ausgelegt als auf wirkliches Backpacken. Mir kommt es vor als reisen sie von Partyort zu Partyort, aber das sei ihnen durchaus gestattet. Ich muss da ja nicht mitmachen. 

In Pai war ich in einem Hostel mit 90 Betten komplett alleine die meiste Zeit für 5 Tage. Zum Dorf waren es fußläufig 7 Minuten und das war durchaus angenehm. In der Walking-Street konnte man abends sein Bierchen trinken und sein PadThai essen, oder eben komplett eskalieren mit saufwütigen Studenten. Jedem seins, ich verzog mich abends ins Hostel zurück, hab vom Berg aufs Dorf geblickt und die Ruhe genossen. Traumhaft! 

Durch die überschaubare Größe an Angeboten musste ich öfters mal über die Leute lachen, die Touren gebucht haben. Günstig, aber alle die selbe Route, somit hatte man die schönsten Orte der Umgebung mit 300 anderen zu Teilen. Okay. Gönnt euch, Brudis! Schlaue Leute wie ich, mieten sich einen Roller und fahren entweder ne Stunde vor oder ne Stunde nach offizieller Tourabfahrt die selbe Route und haben ihre Ruhe. 

Zurück in Chiang Mai habe ich für einen Veranstalter ein kleines Event gefilmt und Paul wieder getroffen. Um Geld zu sparen ließen wir uns Nachts auf dem Sofa in der Lobby unseren alten Hostel nieder und verließen um 6 Uhr selbiges in Richtung Flughafen. Es ging zurück nach Bangkok. Dort wartete ich den ganzen Tag auf Katya, eine Freundin aus Russland, die ich in Portugal kennen lernte. 

Mit ihr änderte sich alles und es war wundervoll. Trampen statt Busse, am Strand schlafen statt Hostels nehmen. Es war ein Gefühl von Freiheit. Freiheit, die ich mir anfangs nicht alleine zutraute, dennoch sehr genoss. Zugegeben, es ist etwas naiv mit meinem Equipment am Strand zu schlafen. Andererseits, wer vermutet so teure Sachen bei einem in der Hängematte schlafenden Backpacker am abgelegenen Strand? Well played. 

Mit Katya trampte ich von Bangkok nach Pattaya. Dort erwartete mich ein kleiner Schock. Stripclubs, ausschließlich Russen und Party über Party. Darum entschieden wir uns lediglich eine Nacht dort zu verbringen, da der Strand in Pattaya direkt auch ziemlich dreckig war und das Wasser nur bedingt zum Baden einlud. Witzig war allerdings, dass wir morgens von 40 Leuten geweckt wurden die unter Anleitung eines thailändischen Gurus Yoga praktizierten. Witziger Anblick. Habe mich noch nie deplazierter gefühlt! Von Pattaya ging es mit einer netten Krankenschwester in Richtung Rayong. Eigentlich wollten wir nach Koh Samet, aber haben uns dann einfach in unsere 10qm Strand verliebt, sodass wir am Ende vier Nächte da gewohnt haben. Hängematte, Lagerfeuer, Eiskaffee und Stechmückenfrei! Es war ein Traum. Doch ein Blick auf die unzuverlässige iPhone Wetter App signalisierte eine Woche Regen, weshalb wir gezwungen waren weiterzuziehen. Ich muss das Land am 2.4. spätestens verlassen und will nach Kambodscha, also hieß das nächste Ziel -> Koh Chang. Viel gutes darüber gehört! 

Wir brauchten circa 5 Stunden und 8 verschiedene Autos um auf die Insel zu gelangen und ab dann wurde es stressig. Katya hat durchaus einen anderen Lebensstil als ich und ist nicht als digitale Nomadin/ Bloggerin / Fotografin oder wie auch immer unterwegs und möchte gerne weiter am Strand wohnen. Ich allerdings brauche langsam wieder Strom, WiFi und ein paar Tage Zeit um alles zu schneiden, zu bearbeiten, zu schreiben und zu veröffentlichen. Außerdem ist es mir bei drohendem Unwetter zu riskant am Strand zu schlafen. Wir verbrachten zwei weitere Nächte zusammen in einem Hostel und trennten uns dann leider wieder im Guten. 

Koh Chang scheint mir alles in allem eine kleine Party Insel zu sein. Ich befinde mich aktuell in Lonely Beach, was ein wenig der Schinkenstraße ähnelt aber absolut leer ist. Das interessiert die Bars aber wenig und sie fahren trotzdem voll auf! Ich fange an die Ruhe und die Einsamkeit wieder zu genießen und sitze im Cafe, arbeite am Laptop und trinke Eiskaffee. Auch wenn ich es durchaus vorziehen würde am Strand zu schlafen muss ich wohl mein letztes Geld anbrechen um weiterarbeiten zu können. 

Ich spendete ein paar Klamotten und kaufte mir selbst relativ günstig leichtere und neue. Ich muss Gewicht im Rucksack reduzieren. Die Luftfeuchtigkeit ist seitdem es so stark bewölkt ist noch unerträglicher und die Mücken und Ameisen sind hier eine Plage, aber da muss man durch. Ich denke mal, dass diese Insel einiges zu bieten hat, aber aufgrund des drohenden Niederschlages und der vorherigen Dürre sind die Wasserfälle entweder ausgetrocknet oder zu teuer für mich mit 500 Baht eintritt (circa 15 Euro.) Ich spare mir das Geld und verweile in der Umgebung. 

Ich habe wieder mehr Kontakt zu Leuten aus Deutschland und trotz all dem Zuspruch empfinde ich langsam ein winziges Gefühl von Vermissen – das beruhigt mich sehr! Ich fände es schlimm, wenn ich komplett kalt bleiben würde. 

Ich überlege Thailand früher zu verlassen, da mir das Geld langsam ausgeht und es hier verhältnismässig doch teuer ist mit 6-10 Euro pro Nacht. Ich habe meine Nahrungszufuhr auf einmal täglich am Abend reduziert und halte mich mit Wasser und einem Eiskaffee tagsüber bei Laune. Allerdings ist es auch so heiß und schwül, dass man nicht wirklich Hunger verspürt. Übrigens hab ich 8kg verloren seitdem ich los bin. Ich denke wenn ich noch weitere 10 verliere muss ich mir sorgen machen. Aber aktuell kann es ja nichts schaden. 

So, ich muss los! Ich bekomme gleich ein Tattoo gestochen im Austausch für ein Video! 🙂 

 Wie immer – folgt mir auf: 

Instagram

Youtube

Patreon

Spendet mir ein wenig Geld HIER.