10 Tipps für entspanntes und günstiges Reisen

1. Lege deine Gewohnheiten ab: 

Ich musste es selbst erst lernen und scheitere heute noch häufig daran. Der gesellschaftliche Druck, den man sich selbst stellt, beziehungsweise sich aneignen musste tut einem nicht gut. Wir werden darauf getrimmt zu funktionieren, so effizient wie möglich. Das ist alles in allem falsch. Ich habe auf meiner Reise bisher einige Urlauber oder Reisende getroffen, die den Moment nicht genießen können durch den Druck, ständig erreichbar sein zu müssen. Man muss nicht innerhalb 2 Minuten auf E-Mails, Whatsapp-Nachrichten oder sonstigen Messages antworten. Das hält einen nur am Handy. Lerne, Dinge aufzuschieben und teile dir deine Zeit ein. 

2. Reise langsam:

Wer schnell reist ist an schnelle Fortbewegungsmittel gebunden. Auto, Zug, Bus, Flugzeug. All das kostet Geld. Das Geld für’s Auto kann man sich sparen indem man trampt. So lernt man nicht nur neue Leute kennen, man entdeckt auch neue Orte, da man in der Regel eher selten an das Ziel kommt, das man sich für den Tag vornimmt. Spritkosten, Mautkosten, Mietkosten – all das fällt weg. Außerdem hat man länger Zeit sich an einen Ort anzuschauen und die Leute dort kennenzulernen – Hand aufs Herz, überall wo es schön ist sind fast ausschließlich Touristen.

3. Vergiss Hotels: 

Ja, Hotels sind toll. In der Regel bequeme Betten, Frühstücksbüffet und bestenfalls einen Pool. Aber überall nur Urlauber. Deutsche, Franzosen, Engländer – und der Preis. Wenn man die Kultur oder das Land kennen lernen will und Geld sparen will sollte man auf Hotels oder sogar Hostels verzichten. Die App Couchsurfing ist das beste, was mir je passiert ist. Einmal anmelden, kann man über 500.000 Menschen kontaktieren, die die eigene Couch zum nächtigen Anbieten. Man lernt coole Leute kennen, kann etwas über die Kultur erfahren, spart sich das Geld für die Übernachtung, darf seine dreckige Wäsche waschen und bekommt in den meisten Fällen auch eine warme Mahlzeit am Tag. Was wollen die Hosts dafür? Nichts. Sie sind neugierig, wollen deine „Story“ hören, deine Geschichten und Erlebnisse von deiner Reise. Sie zeigen dir die coolsten Orte der Stadt in der du gerade bist und stellen dich ihren Freunden vor. So habt ihr garantiert sehr günstig einen Haufen neuer Erfahrungen, Geschichten und Eindrücke gesammelt! In manchen Ländern gibt es das sogenannte Housesitting. Das bedeutet, man bewohnt für ein paar Tage die Häuser von Menschen die in Urlaub sind und kümmert sich im Gegenzug um die Haustiere und Pflanzen und erledigt alltägliche Aufgaben. So bleibt das Haus sicher vor Einbrechern, es ist jemand vor Ort, der sich um alles kümmert und die Leute haben ein gutes Gefühl im Urlaub. Denn nicht alle Länder sind so sicher wie Deutschland! Und wenn du mal gar keine Lust auf Menschen hast – Schlaf im Zelt. 

4. Vergiss wer du bist:

Klingt komisch, ist aber so. Niemand kennt dich. Du kannst endlich die aufgeschlossene Person sein, die du immer sein wolltest. Ein freundliches „Hey!“ Kombiniert mit deinem charmantesten Lächeln öffnen dir in der Regel alle Türen. Je ärmer das Land und die Leute, desto gastfreundlicher die Menschen. Oft wirst du auf einen Kaffee oder ein Essen eingeladen, wenn du dein Vorhaben erklärst. Die Menschen finden es beachtenswert, dass du dich traust, was sie sich niemals trauen würden. Sie sind neugierig, freundlich und wollen dich oft gar nichtmehr gehen lassen. 

5. Iss wie die Locals: 

Teure Restaurants müssen nicht sein. Die meisten Restaurants, die ich besucht habe waren eine Katastrophe für zu viel Geld. Schau dir an, wo die Locals essen oder frage einfach auf der Straße wo man günstig essen kann. Meistens wirst du dann neugierig gefragt warum du das wissen willst, da du ja offensichtlich Urlauber bist. Du wirst staunen, das ein oder andere Mal wirst du dann sogar zum Essen eingeladen – von wildfremden. Lerne Ja zu sagen. Lerne Dinge anzunehmen, die dir gut tun und hör auf bescheiden zu sein. Nicht jeder will etwas dafür zurück, wenn er etwas gutes tut. Tatsächlich ist es ziemlich „deutsch“ zu sagen „Ey, ich krieg noch 1,80 für das Bier, dass du letzten Freitag auf meinen Deckel bestellt hast.“ Street Food und selber kochen ist deutlich günstiger und in der Regel leckerer und mehr

 

6. Bestimme deinen Tag:

Klar, wer ohne oder mit wenig Geld reist kann sich vieles nicht leisten. Teure Sightseeing Touren, Restaurants, Städteführungen, Kino und sonstige Freizeitattraktionen kosten Geld. Aber – man kann auch ohne Geld Spaß haben! Es ist in unseren Köpfen verankert, das etwas besser ist sobald es mehr Geld kostet. Das ist jedoch Schwachsinn. Leg dich einen Tag an den Strand, frag ob du mit fremden Beachvolleyball, Fussball oder sonstiges spielen darfst! Gehe an öffentliche Plätze und schließ dich an und lerne auch mal mit einem „Nein“ umzugehen. Es tut anfangs weh und demotiviert, aber das geht schnell vorbei! Fast alle sagen immer „Ja!“. So kommt man ins Gespräch, die Zeit geht rum und man lernt wieder neue Leute kennen! Es gibt immer einen Weg seine Langeweile zu besiegen. 

7. Nutze das Internet:

Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert. Es gibt das Internet, nutze es! Wenn dir persönliche Gespräche nicht liegen, schreib E-Mails. Wieso? Ganz einfach. Um gratis an Hotelzimmer, Freizeitattraktionen oder sonstiges zu kommen. Sei höflich und erkläre wer du bist und was du vorhast. Biete im Gegenzug Bilder, Kundenrezensionen oder gute Bewertungen an – selbst wenn es schlecht ist. Hotels ist sowas viel lieber als leere Zimmer zu haben, nur als Beispiel. Und selbst wenn du ein Nein kassierst, probier es weiter. Ein virtuelles Nein – lässt sich viel leichter wegstecken als ein persönliches! Irgendwann klappt es bestimmt. 

8. Reise mit leichtem Gepäck:

Ja, ich weiß, sagt grade der Richtige. Mein Rucksack wiegt 26 Kilogramm, was aber auf 105kg Körpergewicht vollkommen okay ist, da der Rucksack mindestens 1/3 und maximal 1/4 des Körpergewichtes wiegen darf. Anfangs ist es ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell dran. Und dann wende die 30 Tage Regel an. Wenn du etwas 30 Tage nicht angefasst hast, lass es weg. Spende es, gib es einem Obdachlosen oder sonstiges. Schau dir meine Packliste an.  Ohne den technischen Kram hätte ich nur 15kg Gepäck! 

9. Verdiene dir auf Reisen was dazu:

Du bist fotografisch begabt? Verkaufe deine Bilder im Internet, gehe in Hotels und Gastronomien und biete günstig deine Fotografie an. Kontaktiere Immobilienmakler, Touristenzentren etc und stelle dich höflich vor. Die meisten bezahlen dich schwarz, da du viel günstiger bist als ansässige Fotografen und die Leute lieber 100 Euro aus eigener Tasche bezahlen als 600 Euro aus der Firmenkasse. In Europa braucht man kein Arbeitsvisum und in der Hochsaison suchen viele Restaurants Aushilfen. Außerhalb Europas gibt es Work and Travel und Arbeitsvisen, die dir selbiges ermöglichen. Auch durch Schreiben kann man sich etwas dazuverdienen. Suche im Internet nach Webseiten, Blogs und Reiseportalen, die bezahlte Gastautoren suchen! So kann man sich ebenfalls hier und da mal etwas dazuverdienen. 

10. Fang endlich an:

Die Welt ist groß, wunderschön und wartet darauf von dir entdeckt zu werden! Trau dich und lauf endlich los. Wenn du nicht glücklich bist in der Situation die du lebst, ändere sie. Gehe ein paar Wochen, Monate oder sogar Jahre weg und lerne das zu schätzen was du hast indem du dich all dem entziehst. Vergiss deinen Luxus, deine Comfortzone und all die kleinen schönen Dinge, die dein Leben dir bietet, die du aber schon längst nichtmehr bemerkst, geschweige denn zu schätzen weißt!